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18/02/2015 09:06

Vorösterliches Fasten

In diesem Kirchenjahr erleben wir den Frühling unseres Glaubens eher verkühlt – die Welt spielt verrückt, belastet von Glaubensschwächen und Kriegen, von Vertreibungen und Verletzungen aller Art. Es ist nicht so, dass sich die Welt großartig verändert hätte – eigentlich ist es wie immer. Nur die Ideen und Proteste sind lauter, denn je...

Und weil die Politik von allen Seiten auf uns eindrischt, als wären wir nicht schon sowieso von den Krisen der Wirtschaft und der Gesellschaft zu genüge erschüttert, kann uns gerade die geistliche Zeit der 40 Tage doch zu einem sicheren Hafen führen. Doch der sichere Hafen ist gewiss kein Versteck, um der Welt zu entfliehen – das wäre Selbstbetrug! Vielmehr zeigt uns der Zustand um uns herum die eigentliche Wüste, in welcher wir uns zum HErrn hinbewegen. Die Hitze der Gespräche, die Not der Leidenden und der Durst dieser Wüstenwanderung ermöglicht uns doch, Gottes Schutz und Fürsorge zu erfahren. Solange wir nicht auf unserer Gerechtigkeit das Rechte suchen und unser Leben aufbauen, sondern auf dem Glauben der ganzen Kirche, sind wir fähig, den Schritt mit Gott zu wagen. Er, unser in Leiden bewährter HErr Jesus ist unser Haupt, und die Leiden seines geheimnisvollen Leibes dürfen wir mit unserer eigenen Buße verbinden, um im Gebet und Ausdauer der Übung dieser Zeit auch den Segen zu erfahren.

Der göttliche Segen ist nicht in der Enthaltsamkeit verborgen, sondern im Gebet und Gottesdienst, in unserer Läuterung durch dieselben, herausgeführt in eine himmlische Altargemeinschaft – in der frommen Übung der Liturgie. Als Mose vor den Pharao trat, verlangte er, dass der Herrscher das Volk ausziehen lässt, um in der Wüste Gott mit Opfer zu ehren. Ebenso verstehen wir unsere Buße als ein heiliges Anliegen, aus dem Getümmel der weltlichen Herrschaft herauszukommen, um mit dem Opfer der Eucharistie Ostern zu feiern, erneuert an Leib, Seele und Geist. Nicht unsere Buße ist das Opfer, sondern die Bundesfeier des Tages vor dem Leiden und Tod Christi, die Opferfeier der Versöhnung.

In dieser Zeit der geistlichen Zurüstung trachten wir danach, mit Leib und Seele zu erfahren, als ein heiliges Volk Gott zu gehören, fähig und würdig, dieser traurigen Welt Segen zu bringen, auch in der Hoffnung, dass Gott uns alle mit jenem Frieden beschenken möge, welchen die Welt ohne Gott nicht zu geben vermag. Und aus diesem Trost des Glaubens wünschen wir uns gegenseitig die Nähe Gottes und volle Erhörung aller unserer Gebete und Gottesdienste.

Die Redaktion