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27/03/2018 16:33

Zur Todesstunde Jesu


Zur Todesstunde Jesu denken wir mit Beschämung daran, daß Jesus Christus, das Lamm Gottes, sein Leben in den Tod gab um unserer Sünden willen. Darum verhüllen wir uns, ob Mann oder Frau, vor Ihm, unserem Gott, und verhüllt preisen wir das Werk des Heiles, das unser Gott gewirkt hat. In der Erwartung des Auferstandenen verbinden wir uns dabei mit unseren jüdischen Geschwistern, welche auch mit verhüllten Häuptern beten, und gemeinsam mit allen Mitgläubigen der einen Kirche Jesu Christi begeben wir uns unter das Tuch des Todes Jesu. In der Taufe sind wir Christen alle in seinen Tod getauft und zu Erben seiner Verheißungen geworden.

Als Er starb, da zerriss der Vorhang im Tempel, das Verborgene wurde sichtbar. Die Decke des Todes, welche bis jetzt auch das Geheimnis der Erlösung bedeckte, wurde angehoben und die Verheißungen begannen, sich zu erfüllen. Darum legen wir in der Todesstunde alle Kopfbedeckungen ab, ob Mann oder Frau, denn errungen ist der Sieg, geöffnet der Weg in die Vollendung, angebrochen ist der Tag der Auferstehung aus den Toten. Aber noch umgibt uns die Trauer um den Zerfall Jerusalems einem Schleier gleich, wie Asche auf unser Haupt gestreut.

Die Kirche ist noch nicht vollendet, wir sind noch nicht endgültig erlöst von diesem Leib des Todes; Israel schaut noch nicht auf den, den es durchbohrt hat, und die geteilte Kirche hat den noch nicht erkannt, der uns Christen als ein Volk aus der Welt herausgerufen hat. Darum bedecken die Frauen als Abbilder des Gottesvolkes zu Beginn des Abenddienstes wieder ihre Häupter in der Hoffnung auf ihre Befreiung. Gemeinsam erwarten wir jenen Tag, an welchem Christus erscheinen wird in Herrlichkeit. Dann werden auch die Befreiten kommen und voll Jubel nach Zion zurückkehren, ewige Freude wird auf ihren Häuptern ruhen, Wonne und Freude werden sich einstellen, Kummer und Seufzen werden entfliehen.

aus der Liturgie